Viele Namen, aber was ist der Unterschied? Im Netz stolpert man über viele Bezeichnungen, wenn man nach Lichtsteuersystemen sucht. Diese Woche möchten wir uns mit den Unterschiedlichen Systemen beschäftigen und wie es dazu kam.
Klassisch kommt die Lichtsteuerung aus dem analogen Bereich. Angefangen in den 1980ern hat es mit dieser Steuermethode. Bei der Variante 1 – 10 V wird der Dimm Level der angeschlossenen Leuchten über eine Spannung von 1 – 10V gesteuert. 10V = 100 und 1V = 1% so kann man sich das ganze vorstellen. Der Nachteil hierbei war, dass alle Leuchten, die an die gleiche Steuerung angeschlossen waren mit der gleichen Dimmung gesteuert wurden. Man konnte zwar mehrere Leuchten an die 1 – 10V anschließen, aber musste alle Gruppen Hardwareseitig verkabeln. Nun fragt man sich noch, wenn 1V = 1%, wie konnte man die Leuchte dann abschalten? Dafür gab es von der Steuerseite ein verbautes Relais. Über dieses wurde die Versorgungsspannung der Leuchten geführt. Schaltete man es ab, waren die Leuchten auch abgeschaltet. Dies war stromsparend, da keinerlei Standby Strom bei ausgeschalteter Beleuchtung verbraucht wurde.
Um die Problematik der Verkabelung und der starren Struktur auflösen zu können wurde in den 1990er Jahren der DSI Standard entwickelt. DSI steht für „Digital Serial Interface“. Hier kamen nun einige Verbesserungen dazu. So wurde die Steuerleitung polaritäsfrei, es kamen Rückmeldungen der Regelkreise dazu. Allerdings wurde die Steuerung immer noch pro Steuerleitung ausgeführt. Bedeutet die Kreise mussten wie bei 1 – 10V immer noch hardwareseitig richtig zusammengeschlossen werden.Der Teil der geschalteten Spannungsversorgung entfiel allerdings. Das übernehmen die EVGs dann für das Steuergerät. Zumindest die Netzzuleitung war nun nicht mehr Gruppengebunden.
Ende der 90er kam es dann zu dem nächsten Schritt. Ein neues Steuersystem kam auf den Markt. Dali wurde geboren. Damals noch als EN 60929 Anhang E war es nun möglich Leuchten einzeln zu adressieren und auch einzeln anzusteuern, gruppen zu bilden oder per Broadcast zu steuern. Allerdings war dies noch sehr in den Kinderschuhen. Vom Grundgedanken wurde zwar eine gemeinsame Sprache gesprochen, aber es gab Bereiche, in denen die Hersteller das machten, was sie am besten Fanden. EVGs konnten von allen angesteuert werden, aber Sensorik war nicht genormt. So konnten Steuerungen von Helvar z.B. nicht mit Sensoriken anderer Hersteller arbeiten, außer die Protokolle wurden untereinander offengelegt. Ab 2009 wurde Dali eine IEC Norm und damit wurde es auch ein Internationaler Standard. Zu diesem Zeitpunkt kam es auch zu vielen weiteren kleineren Änderungen. So wurden Geräteklassen eingeführt, jede mit eigenem Normteil und damit wurde auch der Grundstein für gemeinsame Sensorik gelegt.
Das Ganze kam dann im Jahr 2014. Hier erschien das Protokoll Dali in der Edition 2. Dali-2 war geboren. Grob zusammengefasst, wurden die Geräteklassen genauer spezifiziert, die Grundlagen Norm wurde weiter aufgeteilt in eine technische Norm und eine die die Parameter beschreibt. Der Begriff Multi-Master wurde definiert, so dass mehrere Steuersysteme, die diesen unterstützen zeitgleich in einem Dali Netzwerk agieren können, und auch die Sensoriken wurden in Typen unterteilt und genormt. So gibt es die Typen für Sensoren, Taster…. Damit ist es nun möglich das Sensoriken die Dali-2 kompatibel sind auch Herstellerübergreifend funktionieren sollten. Auf den aktuellen Dali-2 Standard gehen wir dann in einem der kommenden Beiträge genauer ein.
DiiA ist die „Dali Alliance“ und ein Zusammenschluss der verschiedenen Hersteller von Dali Steuergeräten. In diesem Gremium werden auch Vorschläge erarbeitet und diese dann an die IEC weitergereicht um sie Publizieren zu können. Da bekannteste ist vermutlich D4i. D4i ist eine Erweiterung des Dali Standard, die den Nutzern erweiterte Diagnostische Daten liefert. Dies sind Betriebsdaten der eingesetzten Steuergeräte, aber auch Energieverbräuche oder Auswertungen oder auch reine technische Diagnosedaten. Diese Daten können aus einer D4i fähigen Leuchte ausgelesen werden und dann im Anschluss durch eine Managementsoftware ausgewertet und dem Nutzer präsentiert werden. Dieser kann dann frühzeitige Ausfälle erkennen oder auch Optimierungspotential aufzeigen.
Auch über diese Erweiterung werden wir in kommenden Beiträgen berichten.
Quelle des Bildes ist: https://www.dali-alliance.org/dali/standards.html