Eine kurze Reise durch Dali-1

Dali ist ein 2-Draht Steuersystem. Es arbeitet mit einer Signalspannung von 9,5 – 22,5V. Typisch wird oft um die 16V verwendet.

Protokollbasiert können die angeschlossenen Leuchten in Broadcast, Gruppen oder einzeln angesprochen werden. Es gibt 16 Gruppen bestehend aus insgesamt 64 (0 bis 63) Teilnehmer.

Insgesamt können von diesen 64 Teilnehmer ein Strom von maximal 250 mA verbraucht werden. Dieser wird durch Dali Spannungsversorgungen zur Verfügung gestellt, die bei einem höheren Stromverbraucht abschalten. Ein normaler Dali Teilnehmer, der noch über eine zusätzliche Spannungsversorgung verfügt wie z.B. EVG oder Treiber verbraucht im Normalfall 2mA. Ein über den Bus versorgtes Gerät darf normalerweise bis zu 10mA verbrauchen. Es gibt allerdings auch Geräte, die einen höheren Verbrauch haben. Diese Angaben findet man meistens in den Datenblättern der Hersteller.

Wir merken also schnell das es nicht reicht nur bis zu 64 Teilnehmer zu zählen, damit die Dali Linie funktioniert. Wir müssen auch den Strom berechnen. 64 Teilnehmer mit je 2 mA verbrauchen nur 128mA. 40 Teilnehmer mit 2mA und dann noch 20 Taster Module mit 10mA und eventuell 4 Bewegungsmelder mit 20mA wären ein Verbrauch von insgesamt 360mA und würden damit nicht mehr funktionieren.

Es sollten die 250mA auch nicht komplett ausgereizt werden. Eine Reserve von 50mA zu lassen hat sich bewährt. Manchmal sind die Herstellerangaben nicht ganz richtig und manchmal verbrauchen die Geräte auch gerade bei Antworten auf Abfragen deutlich mehr Strom. Diese Reserve kann diesen Bedarf dann gut abfangen.

Der nächste Punkt, auf den zu achten ist, leitet sich aus den Daten zur Signalspannung ab. Dieser besagt das der maximale Spannungsfall zwischen zwei Dali Teilnehmern 2V sein dürfen. Das bedeutet bei z.B. einem Querschnitt von 2,5qmm kommt man auf eine maximale Entfernung von 300m zwischen den 2 entferntesten Dali-Teilnehmern.

Die Form des Netztes ist egal. Man kann den Bus als Stern oder Linie oder gemischt aufbauen. Nach den technischen Parametern können wir uns noch die Datenübertragung anschauen. Dali arbeitet mit 1200Bit/s. Als vergleich DMX arbeitet mit 250kbit/s. Dali ist also ein eher langsames Protokoll.

Ein Befehl den ein Steuergerät auf den Dali sendet kann 2 Byte lang sein. Eine Antwort ist immer 1 Byte lang.

Schon im Dali-1 gab es mehrere mögliche Normen Teile.

Es gab:

  • Part 101: Generelle Vorgaben - System
  • Part 102: Generelle Vorgaben – Teilnehmer
  • Part 103: Generelle Vorgaben – Steuergeräte
  • Part 201: Leuchtstofflampe
  • Part 202: Fluchtwegebeleuchtung (Einzelbatterie)
  • Part 203: Gasentladungslampen
  • Part 204: Niedervolt Halogenlampen
  • Part 205: Dimmer für Glühlampen
  • Part 206: 1-10V Konverter
  • Part 207: LED-Treiber
  • Part 208: Schaltmodule
  • Part 209: Farbsteuerungen

Dies sind nur die Module, die sich durchgesetzt haben. Es gab auch weitere Entwürfe. So gab es noch den Part 210 für Sequenzer oder den Part 211 für Optical-Control.

Optical Control konnten z.B. Bewegliche Strahler über mehrere Achsen oder aber auch zusätzliche Features wie z.B. Farbräder oder Gobos sein. Pro Gerät konnten bis zu 8 bewegliche Teile angesteuert werden.

Angedacht war auch schon der Part 3XX für Geräte die Aktionen auf dem Dali Bus auslösen konnten.

Wir hatten schon gehört das ein Dali System aus 16 Gruppen, 64 Teilnehmern sowie 16 Szenen besteht. Jeder Teilnehmer kann Mitglied in bis zu 16 Szenen und 16 Gruppen sein.

Aufrufen lassen sich nun Befehle im Broadcast, pro Gruppe oder pro Teilnehmer. So lassen sich Szenen aufrufen, Level setzen oder Informationen aus den Dali Geräten abfragen. Bei den Lichtwerten ist wichtig das man daran denkt das Dali mit logarithmischen Dimm Leveln zwischen 0 und 254 arbeitet.

Dies bedeutet das die Werte zwischen 0 und 230 die Werte zwischen 0 und 50% darstellen während 231 bis 254 die Werte zwischen 50 und 100% darstellen. Dies wurde gewählt, um sich mit den Dimm Werten dem menschlichen Auge anzupassen.

Mit den Part 2xx gab es dann Geräte bei denen die Dimm Kurve einstellbar wurde. So konnte man auch auf eine lineare Dimmung umstellen.

Die Dimm Zeiten auf dem Dali Bus sind 16 vordefinierte Werte zwischen 0s und 90,5s. Diese Werte sind in jedem Dali Gerät hinterlegt und es übernimmt die Dimmung für sich selbst.

Auch hier gab es eine Änderung durch Einführung der 2XX Normen. So wurde z.B. bei dem Part 207 auch eine Fast Fade Zeit eingeführt. Diese erlaube Dimm Geschwindigkeiten die schneller waren als die Normalen Fade Zeiten (25ms – 675ms).

Bewegungsmelder, Taster, Helligkeitssensoren gibt es zwar auch, diese sind aber genauso wie die Steuergeräte nicht genormt. Hier können Hersteller selbst aktiv werden und sich überlegen wie dies umgesetzt werden kann.

So gibt es proprietäre Ansätze, die die Telegramlängen erweitern oder auch Hersteller, die die schon vorhandenen Befehle benutzen und etwas uminterpretierten. Dies führt dann dazu, dass diese Geräte meist nicht Herstellerübergreifend kompatibel sind.